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Herangehensweise beim Studium des Islam

Allgemein ist folgendes zu sagen: Ali (r.) hat gesagt: "Erkenne nicht die Wahrheit an den Menschen, sondern die Menschen durch die Wahrheit".
Kein Buch außer das Buch Allahs ist fehlerfrei (das steht steht übrigens im Quran selbst). Gelehrte können also immer Fehler machen - nur die Propheten haben keine Fehler gemacht, weil sie das Wissen direkt von Allah durch Offenbarung bekommen haben.
Wenn also die Fehler bei einem Gelehrten gering sind, heißt das also nicht, dass man gar nichts von ihm annehmen kann, sondern eben nur, dass man nicht die Fehler von ihm annehmen soll.
Jemand, der ein "normaler" Muslim ist, fragt einen Gelehrten. Dieser gibt ihm Auskunft. Dann hat der "normale" Muslim das Recht, sich danach zu richten, und der Gelehrte trägt die Verantwortung für seine Aussage. Allah sagt: "Fragt die Leute der Ermahnung (d.h. die Gelehrten), wenn ihr es nicht wisst."
Jemand, der den Islam als Student aber tiefer studiert, fragt seinen Lehrer nach dem Beweis für seine Aussage. Und so kann der Schüler in der Regel immer die Sachen nachvollziehen und so auch nicht unbedingt die Sachen von seinem Lehrer annehmen, die er nicht klar als bewiesen erkennt.
Wenn also z.B. Imam Abu Hamid al-Ghazali (Allah möge ihn in Seine Barmherzigkeit eintauchen) Denkfehler im Ihya Ulum ad-Din (bzw. in der von ihm verfassten persischen Zusammenfassung "Elixier der Glückseligkeit") aufgrund von unsicherer Hadithquellenlage gemacht hat, so kann man einfach diese Dinge überspringen.
geschrieben am 14.11.2005
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Autor Samir Mourad